In einer Biografie gibt es wohl regelmäßig mehr zu entdecken, als die Auflistung einer Laufbahn. Schließlich ist das Leben mehr als der Ablauf einer zeitlichen Reihenfolge, den Menschen bewegen Dinge, treiben ihn an oder sind ihm eine Last. Auf der Suche nach dem Bedeutsamen und Hintergründigen beginnt man, den Menschen in der Biografie zu verstehen. So war das auch bei einer Lesung zu „Jim Morrison“, als der Kulturring Rüthen die Autorin Birgit Fuß und Sänger Tom Liwa im Alten Rathaus begrüßte.
Die Lesung fand in einer Veranstaltungsreihe zu der Band „The Doors“ statt, deren Sänger Jim Morrison war, erinnerte Kulturringvorsitzender Klaus Herting . Morrison war nicht nur der Frontmann, sondern auch das Gesicht der Band und hatte mit seinem Auftreten und Erscheinen das Image und den Erfolg der Bluesrocker wegweisend mitprägte. Das wollte Birgit Fuß in den ausgesuchten Textstellen ihrer Morrison-Biografie exemplarisch deutlich machen und hatte dafür aus Morrisons Vita die Themen Liebe und Tod ausgesucht. Ihre eigene Bewunderung für „the Doors“ verband Birgit Fuß mit den verhältnismäßig kurzen Zeitabschnitten, die die Band für ihre Karriere und Jim Morrison für sein Leben hatten. Schließlich starb der Sänger schon mit 27 Jahren. Zu den letzten Stunden des Sängers gab es verschiedene Versionen, körperlich und seelisch sei es ihm aber wohl nicht gutgegangen, war zu hören. Hot, sexy, dead – konnte der Tod auch zu dem Mythos beigetragen haben. „Wie wäre es wohl, wenn wir Jim Morrison heute als 77jährigem begegnen würden“, fragte Birgit Fuß, ob man dann auch zu dem legendären Star, der Morrison heute in der Erinnerung ist, aufblicken würde. Ein Sexsymbol in der Hippiezeit, habe er sich Frauen nicht aufgedrängt, gleichwohl aber verschiedene Verehrerinnen gehabt. Ein wiederkehrender Name war Pamela Courson, „die Nummer eins in einer wechselnden Top10“, pointierte Fuß. Manchmal entwickelte sich auch ein Dialog zwischen ihr und Tom Liwa. Der subtile Humor darin unterhielt ähnlich gut wie einige Doors-Lieder, die Liwa ansonsten mit seiner vom Leben geprägten rauhen und doch sanften Stimme beitrug.


