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Konzert von Melanie Sander und Rainer Abraham

Von Frauenleben und Zigeunerliedern standen romantische Lieder in der Dichtung ihrer Zeıt im Programmheft, als der Kulturrıng Rüthen zu einem Liederabend mıt Melanie Sander und Raıner Abraham in die Aula des Friedrich-Spee-Gymnasnıms eıngeladen hatte. Werke von Robert Schumann und Johannes Brahms hatten die beiden Ausführenden ausgesucht. Die beiden Komponisten ergänzten sich zu einem eıngänglichen Repertoire voll Gefühl und Stimmung, das die beiden Künstler mıt bemerkenswerter Empathie zu interpretieren wussten.

Kulturringvorsitzender Klaus Herting begrüßte das Publikum zu dem Konzertabend.

Robert Schumann beschreibt in dem Liederzyklus „Frauenleben und -lieben” das Leben eıner Frau mit Stationen wıe dem Werben um den Partner, Ehe, Kınd und dem Tod. Unverkennbar darin war das Frauenbild der damaligen Zeit um 1870, das Schumann in musikalischer Lautmalerei umgesetzt hat: So unterschiedlich die Inhalte der Stationen im Leben, so unterschiedlich die Stimmungen in der Komposition. Das war eine gelungene Vorlage für das arriviertes Duo. Melanie Sander hat Gesang studiert. Ihr Mezzosopran passte sich von Sehsucht bis Freude, mal flehentlich, mal kraftvoll an das Werk an. Sander fühlte sich mit klarer Summe und auch in den hohen Tonlagen mıt Leichtigkeit geradezu in das besungene Leben hınein. Wie aus einem Guss dazu die Begleitung von Rainer Abraham, der Klavier in Hannover studiert hat. Er hielt das Instrument weite Passagen im Hintergrund und untermalte den Gesang, um an passender Stelle selbstbewusst den Vortrag von Dramatik bis zu melancholischem Spiel zu führen.
Romantiısch ging es nach der Pause auch in Johannes Brahms „Zigeunerlieder” weıter. Den Titel sah Abraham auch angesichts der heute manchmal angestrengten Genderdebatte nicht ın Frage gestellt, Brahms hatte sich in seiner Kunst mit der Ethnie der Zigeuner bewusst auseinandergesetzt und die Lieder in der Aneinanderreihung in einen gewissen inhaltlichen Zusammenhang gestellt.

Das Werk hatte von Anfang an Tempo und Lebensfreude, die Melanie Sander mit Gesang und reıfer Gestik auszudrücken wusste und das Publikum mıtnahm. Ebenso in der Zugabe mit Brahms „Da unten ım Tale”. Das Pubhkum bedankte sich mit stehendem Applaus.